GRATIS STRATEGIE  TIPPS & TRICKS

Ohne Positionierung kein Content, ohne Content keine Relevanz.

Ein Einstieg in die strukturierte Nutzung von digitalen Medien für Ihr Restaurant/Hotel.

Alexander Zaugg, Founder
13. März 2018
B evor Sie sich Gedanken machen, welchen Content Sie online veröffentlichen wollen, müssen Sie sich immer zuerst Gedanken über die eigene Positionierung machen. Denn mit dieser definieren Sie Ihre Zielgruppe und somit auch die Kanäle, wie sie diese ansprechen. Erst dann folgt das aktive Generieren von Content. Aber fangen wir doch von vorne an:

Wer sein Ziel nicht kennt, wird dort nie ankommen – dasselbe gilt für Ihre Zielgruppe

Allen Leitern von Restaurants und Hotels geht es gleich wie allen übrigen Chefs, sie müssen Ihre Positionierung laufend analysieren und sicherstellen, dass das Angebot mit der (gewünschten) Zielgruppe übereinstimmt. Natürlich freut man sich über jeden Gast, aber überlegen Sie sich mal folgendes:

Warum besuchen Gäste ausgerechnet meinen Betrieb – was ist ihre sogenannte „Gästemission“

 

  • Einfach den Hunger stillen respektive an einem warmen Ort schlafen
  • Sich etwas gönnen oder einen speziellen Anlass feiern
  • Neue Trends entdecken und sich inspirieren lassen
  • Mit der Familie gemeinsam eine schöne Zeit verbringen
  • Als Tourist/Zuzügler ein Stück der lokalen Kultur kennenlernen
  • Soziale Kontakte knüpfen und neue Menschen treffen
Die Möglichkeiten sind vielfältig und können für einen Betrieb sogar verschieden sein. Vielleicht ist Ihr Angebot am Mittag für die Arbeiter aus dem Quartier, am Abend möchten Sie aber eher Paare ansprechen, die einen romantischen Abend verbringen möchten – beides ist möglich.

Wichtig dabei ist, Sie bestimmen mit Ihrer Positionierung, also mit Ihrem Angebot und Ihrer Kommunikation, welche „Gästemissionen“ Sie denn überhaupt befriedigen können respektive möchten. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle – unter anderem:

  • Ihr Standort (Lauf- vs Stammkundschaft): sind Sie auf dem Land, an einer Durchgangsstrasse oder an der Flaniermeile?
  • Ihre Geschichte: gibt es Ihr Lokal schon lange oder ist es in einem Neubau?
  • Ihre Öffnungszeiten: biete ich durchgehend warme Küche oder doch nur à la Carte Service am Abend?
  • Ihr Speise-/Getränkeangebot: welche Gerichte sind meine Hauptumsatztreiber und mit welchen unterscheide ich mich von meinen Mitbewerbern? Beim Angebot gilt in der Regel: weniger ist mehr!
  • Ihre Promotionen: Biete ich Vergünstigungen am Mittag oder für Gruppen an?
  • Ihre Spezialfaktoren: sind z. B. Kinder oder Hunde willkommen? Gibt es gratis Parkplätze? Haben Sie nicht nur einen Bereich zum Essen, sondern auch eine Bar?

Wenn Sie mindestens zu all diesen Punkten klare Antworten und Vorstellungen haben und sich bewusst sind über die Mission Ihrer Gäste, ist die Chance gross, dass Sie die Einzigartigkeit Ihres Betriebes und somit Ihre Zielgruppe definieren können.

Machen Sie den Test – Ihr Elevator Speech

Versuchen Sie Ihren Betrieb einer anderen Person in 30 Sekunden vorzustellen zu überzeugen, genau Ihren Betrieb zu besuchen. Erklären Sie dabei, was Sie wirklich abhebt von Mitbewerbern und wer konkret Ihre Zielgruppe ist.

Hat das geklappt? Wenn ja: herzliche Gratulation, denn dies ist nun die Basis für Ihre Kommunikation. Falls nein, kann es sich lohnen externe Hilfe zu holen. Denn Ihre Alleinstellungsmerkmale (USPs) und Ihre Zielgruppe definieren Ihr Angebot und somit Ihren Umsatz/Ertrag.

„Die Positionierung bestimmt Ihr Angebot”

Kommunizieren Sie dort, wo Ihre Zielgruppe ist

Die aufwändigste Homepage und der schönste Social-Media-Auftritt nützt nichts, wenn dieser nicht von Ihren (potentiellen) Gästen gefunden und dann vor allem auch angeschaut wird.

Überlegen Sie sich also, welche Medien – digital und analog – Ihre Zielgruppe nutzt. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie doch einfach Ihre Gäste oder Bekannte aus Ihrem Netzwerk.

Gerne stellen wir Ihnen eine Auswahl an Online-Plattformen vor, die Sie für sich nutzen können. Die Auswahl ist nicht abschliessend und vor allem an den deutschsprachigen Raum gerichtet:

 

1. Homepage

Eine eigene Homepage ist Pflicht für jeden Betrieb heute. Auch wenn theoretisch der Google-Eintrag künftig schon genügen könnte, bleibt die Homepage der einzige Ort, wo Sie online die volle Kontrolle über den Inhalt haben. Zudem ist sie für das Suchergebnis auf Google hoch relevant.

Wie Sie Ihre Homepage für Google optimieren, finden Sie hier.

Der Inhalt einer Homepage ist ein sehr breites Feld und es gibt je nach Betrieb unterschiedliche Ausprägungen. Hier aber ein paar wichtige Punkte, die für alle gelten:

  1. Reservieren Sie eine passende und aussagekräftige Internetadresse/Domain (also lieber restaurant-alexander.ch anstatt www.alexander.ch)

2. Stellen sie mit Ihrem Anbieter sicher, dass Ihre Homepage SSL verschlüsselt ist (-> HTTPS)

3. Stellen Sie auf der Homepage vor, wer Sie sind und was Sie machen (-> Elevator Speech!)

4. Halten Sie Ihre Speisekarte und Ihr Tagesmenü unbedingt aktuell und idealerweise im HTML-Format und nicht als PDF

5. Ihre Öffnungszeiten müssen zwingend überall im Internet dieselben sein

6. Teilen Sie Ihre Aktualitäten (z. B. Events), aber stellen Sie sicher, dass der letzte Eintrag nicht älter als ein Monat ist, sonst lieber löschen

7. Idealerweise gibt es eine Möglichkeit zur direkten Tischreservation online -> vermeiden Sie einen Medienbruch für Ihre Gäste

8. Stellen Sie eine Kontakt- und Feedback-Funktion zur Verfügung -> idealerweise mit Links, damit Gäste direkt Reviews auf Google & Co. schreiben können

9. Arbeiten Sie wenn immer möglich mit Fotos und Emotionen -> das macht Lust auf mehr

10. Pflegen Sie Ihre Homepage mit aktuellem Inhalt.
Tipp: planen Sie sich eine feste Zeit pro Woche ein, um sich darum zu kümmern.

 

2. Citation-Sites

Im deutschsprachigen Raum sind die Einträge auf Google Business Profile und TripAdvisor Pflicht. Wie Sie diese optimieren können, haben wir bereits ausführlicher beschrieben. Sie finden die Details unter: Google | TripAdvisor

 

3. Social Media

Facebook:
immer noch mit Abstand das grösste soziale Netzwerk mit über 2 Milliarden Nutzern. Die Chance ist also gross, dass Ihre Gäste bereits ein Login haben. Das ist nötig, damit Ihre Gäste / Freunde Ihre Inhalte dann auch sehen und vor allem Teilen können (-> Earned Media). Ausserdem bietet Facebook unzählige Analyse- und Werbemöglichkeiten + hoch relevante Bewertungen.
Wir empfehlen Facebook für alle.

Instagram:
gehört mit seinen 800 Millionen Nutzern zu Facebook und kann entsprechend für gemeinsame Werbekampagnen genutzt werden. Vor allem bei einer jüngeren Zielgruppe (17-35) hoch relevant.
Da Inhalte „nur“ als Fotos bestehen, ist der Kanal prädestiniert für Restaurants und Hotels.
Auch wir empfehlen Instagram für die meisten urbanen und touristischen Betriebe.

Twitter (330 Mio. Nutzer weltweit):
Der Kurznachrichten-Dienst ist im deutschsprachigen Raum im B2C-Bereich kaum relevant. Falls Sie viele B2B-Kunden haben, kann es anders aussehen.
Wir empfehlen hier momentan keine Ressourcen zu investieren.

SnapChat (255 Mio. Nutzer weltweit):
Vor allem relevant bei einer sehr jungen Zielgruppe (15-25). Dank neuer Kooperation mit TripAdvisor allenfalls spannend für die Zukunft.
Aktuell eher geringe Relevanz im Hospitality-Bereich.

WhatsApp:
gehört mit seinen 1,3 Milliarden Nutzern auch zu Facebook und ist vor allem als Messaging-Dienst bekannt. WhatsApp wird aber unserer Meinung nach mit neuen Funktionen zur Gästekommunikation künftig hoch relevant.
Momentan abwarten, aber auf dem Laufenden bleiben.

Youtube:
das Videoportal ist zwar kein eigentlicher Social-Media-Kanal, aber heute die zweitgrösste Suchmaschine, die von über 1,5 Milliarden Nutzern verwendet wird. Da sie auch zu Google gehört, ist sie für jedes Suchresultat hoch relevant.
Wenn Sie also Videos haben, unbedingt nutzen.

Wie erwähnt ist diese Liste nicht abschliessend respektive vollständig. Es soll Ihnen aber einen Überblick geben, auf was Sie achten müssen. Überlegen Sie sich für Ihren Betrieb, respektive Ihre Zielgruppe, welcher Kanal a) relevant ist und b) Sie auch Ressourcen finden, diesen aktiv zu bewirtschaften.

Was können Sie besser als andere?
Mittlere Bewertungen: das bessere Kundenfeedback?

Content is King – Nur relevante Inhalte werden gelesen und geteilt

Nun wissen Sie wer Ihre Zielgruppe ist und wie Sie sie idealerweise online ansprechen. Die nächste Frage ist: womit? Also welche Inhalte teilen Sie auf Ihren elektronischen Kanälen mit Ihren (potentiellen) Gästen.

Wir empfehlen Ihnen als erstes, Ihre Kommunikationsthemen zu definieren. Dies könnte folgendermassen aussehen:

A) Angebot

  • Geschichten / Fotos von Ihren Gerichten / Getränken: z.B. die grösste Auswahl an verschiedenen Käsesorten zum Dessert
  • Fun-Facts: z.B. unser lokales Gemüse ist vom Bauer in 10 Minuten bei uns
  • Tipps & Tricks: z.B. jeden Montag einen Tipp, wie man die perfekten asiatischen Gerichte zuhause zaubert
  • Empfehlungen: z.B. die Weinempfehlung des Monats

 

B) Menschen (kommen erfahrungsgemäss am besten an -> Menschen wollen Menschen sehen!)

  • Mitarbeiter: z.B. Fotos vom ersten Arbeitstag neuer Mitarbeiter oder einem Firmenjubiläum
  • Mitarbeiter beim Arbeiten: z.B. Fotos aus der Küche oder der Bar, beim Zubereiten der Gerichte
  • Lieferanten: z.B. Fragen Sie Ihren Fischhändler, ob man aus der Lieferung nicht einen Post machen könnte
  • Gäste: z.B. bei Events die Gäste fragen, ob man ein Foto von Ihnen posten darf (Achtung: um auf der sicheren Seite zu sein, schriftliches Einverständnis einholen)
  • Reviews: posten Sie positive Reviews von Gästen

 

C) Location

  • Fakten zum Standort: z.B. architektonische Details oder Aussicht auf den See
  • Aktuelle Events in der Stadt: z.B. Fotos vom Stadtlauf oder dem Stadtfest
  • Betrieb: z.B. Fotos vom schönen Weinkeller oder neuen Schaufenster

 

Nachdem Sie Ihre Themen definiert haben, lohnt es sich für die nächsten 6-12 Monate ein Storyboard zu erstellen. Also eine Definition, wann Sie was posten möchten und vor allem, wer den Content erstellt (Sie, Ihre Mitarbeiter, eine Agentur).
Wir empfehlen je nach Betrieb, Ressourcen und Kanal mindestens 1 Post pro Woche, am Anfang eher mehr.

Reservieren Sie sich im Anschluss genügend Ressourcen (Zeit!), um nicht nur beim Start erfolgreich zu sein, sondern langfristig Ihre Aktivitäten gezielt einzusetzen. Lernen Sie auch für sich, was funktioniert und was nicht und teilen Sie Erfolgserlebnisse mit Ihrem Team

Wie weiter?

Wir sind uns bewusst, dass dieses Thema von der strategischen Positionierung Ihres Betriebs bis zur operativen Erstellung von Online-Content einen grossen Bogen darstellt. Auch ist die Materie eher komplex und für eine exzellente Umsetzung ist der Aufwand an Ressourcen nicht zu unterschätzen.

Wir wollen aber hiermit Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie nicht „nur irgendetwas online machen”, sondern Ihre Ressourcen effizient nutzen können um neue Gäste zu gewinnen. Entsprechend sollen hier Denkanstösse gegeben werden, um einen weiteren Schritt in die Digitalisierung zu gehen.

Wir werden in künftigen Artikeln einige Bereiche sicherlich noch detaillierter ausführen, stehen Ihnen aber auch gerne im persönlichen Kontakt beratend zur Seite.

Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Gespräch zum Thema.

 

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Über den Autor

Alex kümmert sich um alle Belangen unserer Kunden und stellt sich in den Dienst derer – den nur zusammen wird man besser. Seine Erfahrung aus langjähriger Marketing- und & Verkaufstätigkeit teilt er gerne und ist immer auf der Suche nach neuen Taktiken, wie man das Kundenerlebnis noch besser machen kann. Oft kommt es eben auf den kleinen, aber feinen Unterschied an.